13.11.2025
Lesedauer
5 min

Leasing vs. Kauf: Was ist wirklich wirtschaftlicher für IT-Investitionen?

Kauf oder Leasing? Erfahren Sie, wie CFOs durch TCO-Analysen versteckte IT-Kosten aufdecken und so echte Wirtschaftlichkeit erreichen.
Von
Rainer Besserer
Senior Financial Consultant
Inhaltsverzeichnis

Der Anschaffungspreis sagt selten die ganze Wahrheit. Viele CFOs entscheiden nach reinen Investitionssummen – und übersehen dabei die versteckten Kosten, die im laufenden Betrieb entstehen. Erst eine vollständige Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung (TCO) zeigt, wie viel eine IT-Investition tatsächlich kostet.

Gerade im Mittelstand offenbart sich dabei ein Muster: Der Kauf scheint günstiger, bindet aber Kapital und verursacht Folgekosten, die oft nicht im Budget erscheinen. Value-added Leasing macht diese Kosten transparent, steuerbar und planbar – mit klaren Vorteilen für Liquidität und Bilanz.

Warum der Anschaffungspreis täuscht

Ein Laptop kostet ca. 1.000 Euro – so die einfache Rechnung. Doch für CFOs beginnt hier erst der wahre Aufwand: Einrichtung, Support, Ersatzgeräte und spätere Entsorgung summieren sich schnell zu einer Summe, die den Kaufpreis weit übersteigt.

Diese versteckten Kostenblöcke entstehen über Jahre hinweg:

  • Rollout und Konfiguration durch IT oder Dienstleister
  • Ungeplante Supportfälle, Ersatzteile und Updates für veraltete Geräte
  • Datenlöschung, Transport und Recycling von Altgeräten
  • Interne Abstimmungen zwischen IT, Einkauf und Controlling

Value-added Leasing bündelt genau diese Faktoren in einer kalkulierbaren Rate – und macht aus unplanbaren Einmalaufwänden steuerbare Betriebskosten.

CapEx vs. OpEx: Zwei Logiken, ein Ziel

Kauf (CapEx) und Leasing (OpEx) folgen unterschiedlichen Prinzipien – und führen zu unterschiedlichen Effekten in der Bilanz.

CapEx – Kaufmodell:

  • Hoher Kapitalabfluss zu Beginn
  • Aktivierung in der Bilanz und Abschreibung über 3–5 Jahre
  • Belastung der Liquidität und verzerrte Kennzahlen

OpEx – Leasingmodell:

  • Monatlich planbare Raten als Betriebsausgaben
  • Keine Aktivierung, keine Abschreibungen
  • Stabile Eigenkapitalquote, flexible Steuerung

Für CFOs heißt das: Leasing schafft wirtschaftliche Beweglichkeit, weil Kosten entlang der tatsächlichen Nutzung entstehen – nicht im Moment der Anschaffung.

Rechenbeispiel: 300 Mitarbeitende, 3 Jahre Laufzeit

Ein mittelständisches Unternehmen betreibt 300 Arbeitsplätze. Alle drei Jahre steht ein Gerätewechsel an.

Im Kaufmodell ergibt sich:

  • Anschaffungskosten: rund 300.000 €
  • Interne Zinskosten und Opportunitätsverluste: ca. 37.600 €
  • Konfiguration, Rollout und Support: ca. 22.500 €
  • Datenlöschung und Entsorgung: ca. 9.000 €
  • Interner Koordinationsaufwand: ca. 3.000 €

Gesamtkosten über 3 Jahre: ≈ 372.100 €

Im Leasingmodell sind diese Leistungen in einer einheitlichen Rate enthalten – inklusive Service, Rücknahme und Austauschlogistik.

Gesamtkosten über 3 Jahre: ≈ 333.400 €

Das bedeutet: Einsparpotenzial von rund 10 % – bei gleichzeitig höherer Planbarkeit, steuerlicher Absetzbarkeit und geringerer Kapitalbindung.

Noch wichtiger: Die Liquidität bleibt erhalten, da Zahlungen verteilt erfolgen. CFOs gewinnen damit Flexibilität für andere Investitionen – ohne Kompromisse bei Kontrolle oder Standardisierung.

Steuerliche und bilanzielle Effekte

Value-added Leasing bietet mehr als Kostentransparenz – es verbessert auch die Steuer- und Bilanzstruktur. Die monatlichen Raten gelten als voll abzugsfähige Betriebsausgaben, wodurch sich die Steuerlast unmittelbar reduziert. Gleichzeitig bleibt das Leasingobjekt außerhalb der Bilanz, was Kennzahlen wie Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad positiv beeinflusst.

Im Gegensatz dazu führen Kaufmodelle zu langfristigen Aktivierungen, die oft nicht mehr zur tatsächlichen Nutzungsdauer passen. Leasing synchronisiert Kosten und Nutzung, schafft saubere Buchhaltung und klarere Kommunikation gegenüber Banken oder Aufsichtsräten.

Service und Lifecycle als Wirtschaftsfaktor

Ein weiterer unterschätzter Punkt ist der Serviceanteil. Beim Kaufmodell werden Support, Austausch und Entsorgung meist separat abgewickelt – mit eigenem Personalaufwand und unvorhersehbaren Kosten. Value-added Leasing integriert diese Leistungen in einer festen Rate.

Das Ergebnis:

  • IT und Controlling haben denselben Datenstand.
  • Prozesskosten sinken messbar.
  • Geräte bleiben auf aktuellem Sicherheits- und Performancelevel.

So entsteht echte Effizienz – und eine stabile Kostenkurve über den gesamten Lebenszyklus.

Fazit: Wirtschaftlichkeit braucht Transparenz

Value-added Leasing ist nicht automatisch günstiger – aber nachhaltig wirtschaftlicher, wenn man den gesamten Lifecycle betrachtet. CFOs, die TCO statt Anschaffungspreis kalkulieren, gewinnen Kontrolle, Vergleichbarkeit und Argumentationsstärke.

Denn am Ende zählt nicht, wer weniger ausgibt, sondern wer besser steuert.

FAQ: Häufige Fragen von CFOs zu Wirtschaftlichkeit und Leasing

Wie lässt sich der TCO-Vergleich berechnen?

Über eine vollständige Lifecycle-Analyse inklusive Support-, Rollout- und Entsorgungskosten. So entsteht ein realistisches Bild über drei Jahre.

Warum ist Leasing bilanzneutraler als Kreditfinanzierung?

Durch Leasing muss kein Fremdkapital eingesetzt werden, wodurch die Eigenkapitalquote stabil bleibt.

Wie hoch ist das Einsparpotenzial im Durchschnitt?

Je nach Geräteklasse und Serviceumfang zwischen 8 und 15 % – bei gleichzeitig höherer Planbarkeit.

Was passiert am Ende der Laufzeit?

Geräte werden zurückgegeben oder gegen neue ausgetauscht – ohne Rückstellungsrisiken oder Restwertdiskussionen.

Lassen Sie uns gemeinsam durchrechnen, wie das für Ihr Unternehmen aussieht.

Rainer
Rainer Besserer
Senior Financial Consultant

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